Das Wunder in den Entenbeinen

Das wollten wir längst wissen: Warum Enten auf dem Eis nicht festfrieren

Jetzt, wo das Schlimmste erstmal vorbei scheint, jetzt hocken sie immer noch gänzlich ungerührt auf dem dünner werdenden Eis – das Federvieh, das liebe. Und winterfeste. Denn eigentlich ist es doch ein Wunder, dass die Tiere auf dem Eis nicht festfrieren. Wer allmorgendlich bei der ersten Berührung der Fußunterseite auf der Kacheloberseite im Badezimmer erschauert, wünscht sich genau das, was Enten ihr eigen nennen: ein wunderbares „Wundernetz“. Das heißt wirklich so und meint ein „raffiniertes Energiesparprogramm“, so Sönke Hofmann vom Naturschutzbund (Nabu), „das wie ein Wärmetauscher funktioniert.“

Im „Wundernetz“ liegen feine Blutgefäße sehr dicht beieinander. Das arterielle Blut strömt darin vom knapp 40 Grad warmen Körper Richtung Füße. Dabei fließt es sehr nah an den Venen vorbei, die das abgekühlte Blut aus den Füßen wieder zum körper transportieren. „Im Wundernetz wärmt nun das warme Blut das kalte im Gegenstromprinzip auf. Es geht kaum Wärme verloren und das Tier kühlt selbst bei stundenlangem Gewatschel auf dem Eis nicht aus“, so Nabu-Mann Hofmann. Und der Rest-Vogel ist mit seinem Federkleid ohnehin gut gegen die Kälte geschützt. Beneidenswert. sgi