Teure Olympische Spiele

BEWERBUNG Text des Olympia-Referendums steht und Senator stellt viele Millionen Euro in Aussicht

Frisches Geld für die Olympia-Bewerbung und den Text für das Referendum darüber, ob diese überhaupt zustande kommt, hat Innensenator Michael Neumann (SPD) am Dienstag präsentiert. Demnach beschloss der Senat, die Vorbereitung der Bewerbung mit bis zu 15 Millionen Euro zu unterstützen. Wirtschaftsunternehmen haben bereits 25 Millionen und der Bundestag insgesamt 30 Millionen Euro für die Bewerbung in Aussicht gestellt.

Am 29. November sollen die HamburgerInnen über die Bewerbung entscheiden und folgende Frage beantworten: „Ich bin dafür, dass sich der Deutsche Olympische Sportbund mit der Freien und Hansestadt Hamburg um die Ausrichtung der Olympischen und Paralympischen Spiele im Jahr 2024 bewirbt.“ Geantwortet werden kann mit „Ja“ oder „Nein“.

Für Irritation sorgte bei Neumann gestern ein Bericht der Zeitung Die Welt, über „ein streng vertrauliches Sicherheitskonzept“ der Hamburger Polizei für Olympia. Danach werde der Einsatz zusätzlicher Polizeibeamter, privater Sicherheitsdienste und der zu installierenden Überwachungstechnik während der Spiele rund 850 Millionen Euro kosten. „Diese Zahlen sind mir unbekannt und nicht Beschlusslage des Senats“, sagte Neumann. Im Zuge der Olympia-Bewerbung arbeiteten derzeit „zahlreiche Mitarbeiter diverser Behörden“ an ersten Konzepten und nun sei da wohl ein unabgestimmter Referentenentwurf bei der Presse gelandet.

Die Linke nahm diese Indiskretion zum Anlass, ein Olympia-Horrorszenario zu malen: Hamburg werde zu einem riesigen Gefahrengebiet, sagte der sportpolitische Sprecher der Linken-Bürgerschaftsfraktion, Mehmet Yildiz. Er befürchtet „von der Polizei abgesperrte Straßen und Viertel, Hubschrauber und Drohnen in der Luft, lückenlose Videoüberwachung in weiten Teilen der Stadt und vielleicht auch einen Bundeswehreinsatz im Inneren“.  MAC