Unterstützung für die Homo-Ehe

VORSTOSS In Schleswig-Holstein zeichnet sich breiter politischer Rückhalt für mehr Gleichstellung ab

Der CDU-Fraktionschef im schleswig-holsteinischen Landtag, Daniel Günther, hat sich für eine Öffnung der Ehe für Homosexuelle ausgesprochen. Er freue sich, dass die überwiegend katholischen Iren sich so deutlich für die völlige Gleichstellung homosexueller Paare mit der klassischen Ehe von Mann und Frau ausgesprochen haben, sagte der bekennende Katholik gestern in Kiel. Er „werbe dafür, dass wir diese Gleichstellung auch in Deutschland schnell erreichen“.

Der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Landtagsfraktion, Heiner Garg, machte umgehend das Angebot, einen Pakt aller Parteien für die Ehe für alle Menschen zu schließen. „Ein starkes einstimmiges Signal für Menschenrechte aus Schleswig-Holstein nach Berlin“ befördere hoffentlich den Mut von Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) und bringe Bundeskanzlerin Angela Merkel dazu, ihre Haltung noch einmal zu überdenken.

Garg, der seit langem einen männlichen Partner hat, hielt Merkel und der CDU vor, diese selbstverständliche Gleichstellung bislang zu verhindern: „Es ist bis heute die CDU, die homosexuelle Menschen diskriminiert und uns genau dieses Recht auf Eheschließung vorenthält.“

Rasmus Andresen (Grüne) kündigte eine Landtagsinitiative an. „Wir werden der CDU-Fraktion in der nächsten Landtagstagung die Gelegenheit geben, ihr Abstimmungsverhalten für die Öffnung der Ehe zu korrigieren“, sagte der stellevertretende Fraktionsvorsitzende.

Auch der SSW begrüßte Günthers Aussage. „Die Zustimmung für einen solchen Schritt in der Bevölkerung ist sehr groß“, so der Vorsitzende Lars Harms – „nur eben nicht in der CDU“.

Als erstes EU-Land hatte das katholisch geprägte Irland in einer Volksabstimmung für die völlige Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften mit der Ehe gestimmt.  (dpa)

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