Kindersause am Tor vor der Rettung

FESTMEILE Veranstalter hoffen, dass das Nisan-Kinderfest am Brandenburger Tor mit neuem Sicherheitskonzept nun stattfinden kann

Nach wochenlangem Streit über das Sicherheitskonzept für das Nisan-Kinderfest scheint es nun eine Einigung zu geben. „Wir werden den von der Senatsverwaltung geforderten Zaun aufstellen und Eingangskontrollen durchführen“, sagte Veranstalter Riza Sahin der taz am Montag. Das neue Konzept werde man am Dienstag bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt einreichen. „Wir sind zuversichtlich, dass Nisan wie geplant am 25. und 26. April stattfinden kann“, sagte Sahin weiter.

Nachdem in der vergangenen Woche bekannt wurde, dass das Kinderfest von der Senatsverwaltung wegen Sicherheitsmängeln vermutlich abgesagt werden müsse, hatten verschiedene Firmen dem Veranstalter angeboten, ihn beim Auf- und Abbau eines Zaunes zu unterstützen. „Dafür sind wir sehr dankbar, denn wir als ehrenamtlicher Verein können es uns nicht leisten, die geforderten Maßnahmen umzusetzen,“ sagte Sahin.

Michael Jörn vom TÜV Rheinland, der für das Kinderfest das Sicherheitskonzept ohne Zaun zertifiziert hatte, reagierte irritiert von der Forderung des Senats. „Einen Zaun aufzustellen macht keinen Sinn,“ sagte er der taz. „Wir halten das Konzept, so wie es war, für gut und durchführbar.“ Einen Unfall habe es in den vergangenen 15 Jahren nicht gegeben, so Jörn.

Für alle Großveranstaltungen auf der Straße des 17. Juni gilt seit 2013 die Verordnung, einen Sicherheitszaun aufzustellen. Dies sei dem Veranstalter bekannt gewesen, hieß es vonseiten der Feuerwehr. „Wenn die Polizei Nachbesserungen am Sicherheitskonzept fordert, steht der Veranstalter in der Pflicht, dem nachzukommen“, hieß es in einer Presseerklärung der Senatsverwaltung. Andernfalls müsse man das Fest absagen.

Trotz dieser Verordnung konnte in den vergangenen beiden Jahren das Nisan-Kinderfest ohne Sicherheitszaun stattfinden. Sabine Smentek vom Bezirksamt Mitte erklärte, steigende Besucherzahlen würden es in nun notwendig machen, durch einen Zaun den Einlass auf das Gelände zu regulieren.

Zu Spitzenzeiten sollen sich laut Angaben des Veranstalters 25.000 bis 30.000 Personen auf dem Gelände aufhalten. Insgesamt erwarte man über 100.000 BesucherInnen.

Seit 15 Jahren findet das internationale Nisan-Kinderfest am Brandenburger Tor statt. Es finanziert sich ausschließlich durch Standmieten und Sponsorengelder. Eine Förderung durch die Stadt gibt es nicht.

GINA NICOLINI