Kein Lärm ums Rauchverbot

Das Rauchverbot hat in Schleswig-Holsteins Kneipen und Restaurants zunächst zu keinen größeren Konflikten geführt. „Unser Eindruck ist, dass die Ordnungsämter sich erfreulicherweise zurückhalten und vorerst nur nach einer Anzeige einschreiten“, sagte der Präsident des Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) Schleswig-Holstein, Peter Bartsch, am Mittwoch in Kiel. „Mir sind aber bisher keine Anzeigen bekannt geworden.“ Er habe im Gespräch mit Wirten von sehr verschiedenen Erfahrungen mit dem neuen Verbot gehört, sagte Bartsch: „Es gibt auch provozierende Gäste, die sich bewusst eine Zigarre anmachen.“ Viele Gastronomen von kleinen Eckkneipen fürchteten um ihre Existenz, weil einige rauchende Stammgäste mit einem Boykott drohten. „Es wird sich schon einpendeln. Die Frage ist, ob alle so lange durchhalten.“

Bei den Kommunen war zunächst nicht von hartem Durchgreifen die Rede. Regelrechte Raucher-Streifen werde es nicht geben, sagte zum Beispiel der Leiter des Ordnungsdienstes in Lübeck, Egbert Ohlow. Das Einhalten der neuen Regeln werde stattdessen im Rahmen der üblichen Kontrollen an Schankanlagen kontrolliert. Ansonsten wartet die Behörde ab, ob Bürger oder Wirte sich beschweren. „Uns liegen noch keine Anzeigen wegen Verstößen vor“, sagte Ohlow. Seit dem 1. Januar ist in Schleswig-Holstein Rauchen in Gaststätten nur noch in Nebenräumen gestattet. DPA

inland SEITE 7