arbeitslosigkeit geht zurück
: Kein Grund zur Begeisterung

Die Begeisterung der Agentur für Arbeit über ihre aktuellen Arbeitsmarktzahlen ist unangebracht. 2007 war vor allem ein gutes Jahr für die Statistik – aber nicht für die Arbeitslosen. Es klingt beeindruckend, dass seit 15 Jahren nicht mehr so viele Menschen im Winter einen Job hatten. Doch der Preis, den diese dafür zahlen, ist hoch.

Kommentar von Christian Jakob

Wohl über 4.400 Menschen haben in Bremen einen „Beschäftigungsgelegenheit“ genannten Ein-Euro-Job annehmen müssen. Etwas weniger wurden in so genannte „Qualifizierungsmaßnahmen“ gesteckt, häufig nichts weiter als monatelange Bewerbungstrainings. In beiden Fällen gilt: Wer sich den Zwangsmaßnahmen widersetzt, muss dafür finanziell bluten.

Und auch bei denjenigen mit „echten“ Jobs ist Nüchternheit angezeigt: Ein Drittel bis die Hälfte der im vergangenen Jahr Eingestellten landete bei Zeitarbeitsfirmen – zu mieseren Löhnen als die KollegInnen im selben Betrieb und stets wackligen Zukunftsaussichten. Solche „Instrumente“ gab es vor 15 Jahren kaum. Wenig positiver der Blick auf die Statusgruppen: Der Rückgang der Frauenerwerbslosigkeit hinkt dem der Männer hinterher. Von MigrantInnen ganz zu schweigen: Noch immer haben sie ein fast dreimal so hohes Risiko, keinen Job zu finden, wie Deutsche. Dieses Missverhältnis ist im letzten Jahr sogar noch leicht gestiegen. Anders ausgedrückt: Die Konjunkturentwicklung macht um diejenigen einen Bogen, die es auf dem Arbeitsmarkt sowieso am schwersten haben. Bericht SEITE 22