heute in bremen
: „Bauen ist Jungssache“

Der Sportgarten stellt sein Skater-Projekt in Südafrika vor

taz: Herr Barde, Sie fahren mit 14 Jugendlichen ins südafrikanische Durban – was machen Sie dort?

Hanns-Ulrich Barde, Sportgarten Bremen: Zuerst veranstalten wir ein Workcamp, bei dem die Bremer und Durbaner Jugendlichen zusammen eine Skateanlage sanieren. Die Anlage steht in einer ländlichen Region und ist dort eine Attraktion für die Jugendlichen. Aus Geldmangel musste beim Belag gespart werden, so dass die Lauffläche reparaturbedürftig ist. Den Abschluss bildet die Mithilfe an der Organisation eines Skatecontest am Strand von Durban.

Kann Skaten die Lebensumstände verbessern?

Sport bringt Menschen in Bewegung. Nicht nur körperlich, auch sozial. Einen gemeinsamen Treffpunkt zu haben und Kontakte zu knüpfen, hilft dabei, sein Leben in die Hand zu nehmen, zu gestalten und sich auch abseits zwielichtiger Aktivitäten zu halten. Skaten galt lange als Individualisten-Sport Privilegierter, aber das stimmt nicht mehr. Die Jungs treffen sich bei dieser Sportart freiwillig, eine gute Voraussetzung für Begegnung und Verständigung über ethnische Grenzen hinweg.

Es sind nur Jungs dabei?

Mädchen im entsprechenden Alter interessieren sich nicht fürs Skaten und haben auch nicht das technische und räumliche Vorstellungsvermögen und die Kreativität im Umgang mit unseren Baumaterialien. Außerdem ist das alles ja ganz neu und wir wissen wenig über Komplikationen, die auftreten, wenn unterschiedliche Geschlechterrollen in einer auch uns völlig fremden Zulukultur aufeinander treffen.

Interview: Isabell Bürger