Braunschweigs Weste bleibt weiß

Ein zufriedener Trainer Benno Möhlmann und zufriedene Fans feiern einen 3 : 2-Heimsieg der Eintracht gegen Rot-Weiß Erfurt. Damit sind die Niedersachsen in der Regionalliga-Rückrunde weiter ohne Punktverlust

Sie sind als sehr leidensfähig bekannt, die Fans von Eintracht Braunschweig. Erst verkrafteten sie vergangenes Jahr den sang- und klanglosen Abstieg aus der zweiten Fußball-Bundesliga. Dann den schlechten Start in die Regionalliga-Saison, der befürchten ließ, dass dem Meister von 1967 trotz des größten Etats der Liga der Super-GAU drohte: die Nichtqualifikation für die neue dritte Profi-Liga.

Doch spätestens seit dem Beginn der Rückrunde geht es wieder bergauf. Die Eintracht-Fans, von denen einige noch in der Hinrunde einen blau-gelben Sarg durch die Innenstadt trugen, haben wieder Gründe zum Feiern – beispielsweise den 3 : 2 (2 : 1)-Heimsieg gegen Aufstiegsaspirant Rot-Weiß Erfurt am Samstag. Bei vier Punkten Rückstand auf Platz zehn sind die Braunschweiger auf einem guten Weg.

Trotz widriger Bedingungen durch den einzigen nicht zahlenden Gast im Stadion, Orkantief „Emma“, kamen 16.000 Zuschauer zum ersten Heimspiel nach 83 Tagen Winterpause. Belohnt wurden sie mit einem spannenden und kampfbetonten Spiel, das stürmisch begann.

Benjamin Fuchs (6.) schlug eine Flanke in den Strafraum, die sich über Erfurts Keeper Dirk Orlishausen hinweg zum 1 : 0 ins Tor senkte. Erfurts Angreifer Albert Bunjaku, den die Braunschweiger Abwehr um Neuzugang Valentin Nastase über die komplette Spielzeit nicht in den Griff bekam, glich jedoch schnell wieder aus (12.). Kurz vor der Pause traf Valentin Nastase (41.) per Handelfmeter zur erneuten, wenn auch etwas glücklichen Führung für die Gastgeber. Den Ausgleich erledigte wieder Bunjaku (59.), diesmal durch Foulelfmeter. Die Entscheidung zum 3 : 2 schaffte dann Lars Fuchs (76.), unter tätiger Mithilfe von Rot-Weiß-Keeper Dirk Orlishausen. Der schien den Freistoß sicher zu haben, um ihn dann doch durch die Hände ins Tor gleiten zu lassen. Erfurt war geschlagen und verlor zudem noch Kapitän Matthias Holst, der Gelb-Rot sah (80.).

Braunschweigs Trainer Benno Möhlmann war zufrieden mit diesem vierten Sieg in Folge, der der Eintracht ihre weiße Weste in der Rückrunde wahrt: „Wir haben zwar nicht immer wundervollen Fußball gespielt“, sagte der 53-Jährige, „das Entscheidende hat aber geklappt.“

Am nächsten Samstag wartet bei Spitzenreiter Union Berlin das nächste schwere Spiel. Für die Fans hatte Möhlmann das größte Lob des Tages: „Sie haben eine gute Leistung abgeliefert.“ FELIX GABER