Einseitige Stellungnahme

betr.: „Ruanda fordert deutsche ‚Maßnahmen‘“, taz vom 23. 4. 08

Bei aller generellen Wertschätzung der im Vergleich zu anderen Zeitungen intensiven und wertvollen Afrika-Berichterstattung in der taz (insbesondere durch Dominic Johnson), scheint mir im vorliegenden Fall doch eine allzu einseitige und die Lage in Ruanda unkritisch beschönigende Stellungnahme für das Regime in Kigali vorzuliegen.

Überraschenderweise hat ja ausgerechnet die Frankfurter Rundschau durch den offenen Brief des Schriftstellers Hans Christoph Buch eine absolut konträre Position eingenommen, die in ihrer Schärfe vielleicht auch etwas überzogen ist. Vor allem hätte es der taz gut angestanden, auch kritisch auf den Kontakt von Kagame mit Verteidigungsminister Jung und die dabei zumindest schon angedeutete Aufnahme einer militärischen Zusammenarbeit einzugehen. Normalerweise ist dies ja ein Thema, das gerade bei der taz nicht unkritisch gesehen und einfach so übergangen wird.

ROLF HOFMEIER, Institut für Afrika Studien, Hamburg