UN-Helis für Birma

Junta gestattet Vereinten Nationen endlich Einsatz von Hubschraubern. UN-Chef reist heute ins Zyklongebiet

RANGUN dpa ■ Die UN haben der Militärjunta in Birma fast drei Wochen nach dem verheerenden Zyklon eine Erlaubnis zum Einsatz von Hubschraubern abgerungen. Damit sollen die Hilfsgüter schneller in die entlegenen Dörfer des Katastrophengebiets gebracht werden, wo noch immer zehntausende Menschen auf Versorgung warten. „Ich hoffe, wir können die ganze Hilfsaktion ausweiten und beschleunigen“, sagte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon gestern. Er will heute ins Katastrophengebiet reisen und am Freitag als erster Ausländer mit Juntachef Than Shwe zusammentreffen.

Nach Angaben der „US-Kampagne für Birma“ wurden vor dem Besuch des UN-Chefs im Katastrophengebiet Zyklonopfer in ihre zerstörten Dörfer zurückbeordert. In Bogale werde eine Modellzeltstadt aufgebaut, in denen Mitglieder der USDA, einer Massenorganisation des Militärs, als Flüchtlinge für Ban posieren sollen. Kinder, die ihre Eltern verloren hätten, würden als Soldaten in die Armee gezwungen.

Die Junta verweigert den meisten ausländischen Helfern nach wie vor Visa. Nur ein Ärzteteam aus Thailand durfte im Katastrophengebiet Patienten behandeln, berichtete die Staatszeitung. Erst ein Viertel der bis zu 2,5 Millionen Bedürftigen erhielt von den UN Hilfe. Nach Unicef-Angaben leidet bereits jedes dritte Kind im Irrawaddy-Delta an Durchfall.

Sonntag findet in Birmas größter Stadt Rangun eine Geberkonferenz statt, an der aus Berlin der Staatsminister im Auswärtigen Amt Gernot Erler (SPD) teilnimmt. Der Generalsekretär der südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean, Surin Pitsuwan, weilte zur Vorbereitung gestern in Rangun.