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: Ein Mann für alle Fälle

Oldenburgs Oberbürgermeister Gert Schwandner (Wechselwähler) hat die Schirmherrschaft für „ER ist da“ übernommen. Dieser freikirchliche Ringelpietz hat am Montag auf dem Schlossplatz begonnen. Am Samstag noch fuhr Schwandner bei der Oldenburger Christopher-Street-Day-Parade mit. Das Doppelengagement hat für Empörung gesorgt. Das ist erstaunlich.

KOMMENTAR VON BENNO SCHIRRMEISTER

Klar, die Positionen der Freien evangelischen Gemeinde sind völlig unvereinbar mit dem Sonntags-Lob für die Homo-Community, das Schwandner anlässlich des CSD vortrug. Und sicher: Dass Schwandner sich der einen wie der anderen Seite anbiedert, wirkt unappetitlich.

Aber wäre anderes zu erwarten gewesen? Ist es nicht geradezu unfair von Schwandner zu verlangen, er solle „Stellung beziehen“? Doch, das Lesben- und Schwulenreferat des Oldenburger Uni-ASTA hat das tatsächlich vom Oberbürgermeister verlangt. Ja, wissen die denn nicht?!

Letztmals Stellung bezogen hat Gert Schwandner 2006 – im Wahlkampf: Er versprach den Oldenburgern, die ECE-Shopping-Mall zu verhindern. Sie wählten ihn. Er lernte die Investoren kennen, und es zeigte sich: Auch das sind Menschen. Und jeder Mensch hat einen Mastdarm. Gerade in seinem Amt als Oberbürgermeister darf Schwandner da keine Unterschiede machen. Das ist wahre Toleranz.

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