disco-diskriminierung
: Schlag ins Gesicht

Dass es am Rembertiring ein Gewaltproblem gibt, ist kaum zu bestreiten. Dass migrantische Jugendlich hieran häufiger beteiligt sind, als es ihrem Anteil an der Bevölkerung entspricht, mag sein – auch wenn empirische Nachweise dafür ausstehen.

Kommentar von CHRISTIAN JAKOB

Doch darauf kommt es überhaupt nicht an. Denn fest steht: Die Zahl derer, die zum weggehen Messer oder Schlagstöcke einpacken und anschließend dafür sorgen, dass sie auch zum Einsatz kommen, ist eine absolute Minderheit unter den Discogängern – migrantischen wie biodeutschen Hintergrunds.

Eine Türpolitik, die nach „südländischem“ Aussehen sortiert, ist daher ein Schlag ins Gesicht für alle „Südländer“, die nichts weiter als feiern wollen, und, jawohl, sie ist rassistisch. Bei diesem Befund könnte man es bewenden lassen. Doch nicht unerwähnt bleiben sollte eine Nebenfolge: Derlei Party-Apartheid dürfte gerade bei Abgewiesenen mit erhöhter Gewaltneigung den Frust noch ordentlich anheizen – und so weitere Schlägereien in der ohnehin oft geladenen Stimmung am Rembertiring provozieren. Den Betreibern scheint das egal zu sein: Geprügelt wird sich dann ja nur vor ihrer Tür.