DER RECHTE RAND
: Der Sommerlook für Kameraden

Die Werbung läuft nicht nur auf der eigenen Homepage: „Die neuen T-Shirts sind da“, preisen auch andere Internetseiten der rechten Szene die neue Kollektion des Labels „Max H8“ an: Beinahe pünktlich legt Marc Stange aus dem niedersächsischen Cremlingen seine Sommerkollektion vor. Der Szene zwischen NPD und „Freien Kameradschaften“ dürfte sie zusagen, die erklärtermaßen „neue Dimension der Street- und Fightwear“.

„Das Geschäft boomt“, sagt Christian Dornbusch, Experte für rechtsextreme Rockmusik: Los ging es mit Modemarken wie „Max H8“, als mit so genanntem Rechtsrock viel Geld verdient wurde: Schnell erkannten die geschäftstüchtigen unter den Neonazis, dass nicht nur CDs und Band-T-Shirts Umsatz bringen. Die größeren unter den einschlägigen Versandgeschäften, sagt Dornbusch, „führen kein ökonomisches Nischendasein“.

Über die Gewinnspannen bei „Max H8“ darf spekuliert werden. Dem rechten Modedesigner Stange dient ein Postfach in Braunschweig als Adresse, in Lüneburg bietet der Szene-Laden „Tempel of Football“ seine Kollektion an. Zum Erfolgsrezept dürfte gehören, dass bei Markennamen nicht sofort rechte Assoziationen geweckt werden. Interessierten freilich wird gleich auffallen, das sich hinter „H8“ ein Wortspiel verbirgt: englisch ausgesprochen klingt da „hate“ an, zu deutsch Hass – die Message: „maximaler Hass“.

Ansonsten bedient das Label sich vergleichsweise dezenter Codes. Da muss nicht „Masterrace“ („Herrenrasse“) oder „88“ (für „Heil Hitler“) auf der Brust prangen, da genügt ein Aufdruck wie „Combat Ready“ („Bereit zum Kampf“) oder auch „Made in Germany“. Zudem finden sich auf den Kleidungsstücken allerlei vermeintlich unpolitische Symbole aus der nordischen Mythologie. 22,95 Euro kostet Stanges „Mädel“-T-Shirt „Wotans Tochter“, für sechs Euro mehr ist das Jungs-Shirt „Wiking“ zu haben – immerhin mit langen Ärmeln.