tagebuch eines wanderarbeiters
: „Das Wasser ist schwarz“

„Die fortschreitende Umweltverschmutzung hat auf das Leben aller Menschen hier in China einen großen Einfluss, würde ich sagen. Aus dem Fluss in meinem Heimatdorf konnte man in meiner Kindheit noch trinken, wir haben im Wasser gespielt und Fische gefangen – heute sollte man nicht mal mehr seine Wäsche darin waschen. Ein Grund für die starke Verschmutzung sind wohl unter anderem die Pestizide, die von den Feldern dort hineinfließen. Hier in Shenzhen ist das Wasser in den Bächen oft schwarz, wir haben ja auch diverse Fabriken hier …

Es kann sein, dass Ihr im Ausland davon lest, dass die chinesische Regierung immer mehr Gesetze für den Schutz der Umwelt in China verabschiedet. Ich habe das Gefühl, es wird hier immer schlimmer und nicht besser.

Man hört immer öfter von Krankheiten, die durch Umweltverschmutzung verursacht wurden. Die Verschmutzung hier ist wirklich etwas sehr Beängstigendes. Solche Maßnahmen – wie keine Plastiktüten mehr umsonst auszugeben – sind natürlich gut gemeint, aber bei dem Ausmaß an Verschmutzung hier nicht wirklich ein Hoffnungsschimmer.“

Cui Zhangyong, 33, ist Wanderarbeiter in China