heute in bremen
: „Die Bonobos haben mich begrüßt“

Das Radio-Feature „Mensch, Du Affe“ beleuchtet Gemeinsames von Mensch und Affe

taz: Können Menschen und Menschenaffen miteinander kommunizieren?

Dorothee Schmitz-Köster, Journalistin und Buchautorin: Diese Frage hat mich zu dem Radio-Feature gebracht. Ich machte einen ganz normalen Zoobesuch in Berlin und beobachtete, wie die Affen die Hand an die Glasscheibe legten, um bestimmte Personen zu begrüßen. Oder es kam eine Person, die ein Affe kannte und der Affe hat sich an die Nase gefasst, da wo die Person einen Pickel hatte.

Haben Sie auch selbst mit den Affen Kontakt aufgenommen?

Ich war in dem Bereich hinten bei den Pflegern und durfte auch einmal durch das Gitter fassen und sogar die Affen streicheln. Dabei habe ich dann auch Menschen kennen gelernt, die mir gut erklären konnten, was die Gesten der Tiere bedeuten.

Und was haben die Affen zu Ihnen gesagt?

Der Gorillamann hat mir gesagt, dass er hier der Chef ist. Die Bonobos haben mich rangewinkt und mich begrüßt.

Was gibt es sonst für menschenähnliches Verhalten?

Affen trösten einander. Sie sitzen zusammen, streicheln sich, suchen Körperkontakt. Oder sie können Bündnisse bilden. Zum Beispiel gibt es Fälle, in denen zwei männliche Tiere sich verbünden, um das Alphatier auszuschalten.

Wie ist die aktuelle Situation der Menschenaffen?

Menschenaffenarten sind vom Aussterben bedroht, weil man in Afrika den Busch abholzt und Affen dort auch gegessen werden. In Indonesien wird der Wald abgeholzt, um Palmölplantagen anzulegen, die braucht man für Biodiesel. INTERVIEW: JANA WAGNER

„Mensch, Du Affe“, Präsentation, 20 Uhr, swb-Kundencenter.