Schulreform
: Trennen tut weh

Die Planer in der Hamburger Schulbehörde stehen vor einer kniffeligen Aufgabe. Sie müssen starke Stadtteilschulen planen, die attraktiv sind, um möglichst viele Schüler anzuziehen. Dass das geht, zeigt sich in Niedersachsen und Schleswig-Holstein, wo die Gesamtschulen und Gemeinschaftsschulen sich vor Anmeldungen nicht retten können.

KOMMENTAR VON KAIJA KUTTER

Ein Planziel aber, die Gymnasien drastisch zu verkleinern, ist politisch schwierig: Schließlich ist Ziel der Primarschule, mehr Kinder als bisher zu höheren Bildungsabschlüssen zu bringen. Der Nachweis für höheren Bildungserfolg ist in den Köpfen nun mal die Gymnasialempfehlung. Erteilen die Lehrerkonferenzen diese künftig nur noch weniger Schülern, weil sie den Schülerschwund bis zum Ende der Mittelstufe vorwegnehmen, kann dies zu Stress und Demotivation bei den Kindern führen.

Also muss offen bleiben, in welcher Relation sich die zwei künftigen weiterführenden Schulen entwickeln. Dabei besteht die Gefahr, dass einzelne Stadtteilschulen zu Restschulen mit ungünstigem Lernmilieu verkümmern. Um das zu verhindern, müsste man die Gymnasien noch weiter zur abschreckenden Turboabi-Fabrik aufstylen – nur würden darunter die verbliebenen Gymnasial-Kinder leiden.

Die Lösung wäre, mit der Trennung der Kinder ganz Schluss zu machen. Nur war das mit der CDU nicht zu haben.