Klon-Baby wahrscheinlich Schwindel

Journalist Michael Guillen verzichtet auf Untersuchung, weil er DNS nicht prüfen darf

WASHINGTON afp ■ Der US-Wissenschaftsjournalist Michael Guillen, der die DNS-Analyse des vermeintlich ersten Klon-Babys der Erde überwachen sollte, hat seine Untersuchungen vorerst eingestellt. Zur Begründung erklärte er, das von ihm geführte Team von Wissenschaftlern habe von der Sekte der Raelianer keinen direkten Zugang zu der Familie des Klon-Babys erhalten. Deswegen sei es weiter durchaus möglich, dass es sich um einen „ausgeklügelten Schwindel“ handele, um der Sekte Aufmerksamkeit zu verschaffen.

Sollte das wissenschaftliche Team doch noch die Möglichkeit erhalten, selber DNS-Proben von dem Klon-Baby Eve einzuholen, sei er bereit, die Prüfungen fortzusetzen, kündigte Guillen an. Der Journalist war von den Raelianern als vermeintlich unabhängiger Zeuge für eine wissenschaftliche Untersuchung des angeblichen Klon-Babys Eve benannt worden. In den vergangenen Tagen waren allerdings Zweifel an Guillens Seriösität aufgekommen, nachdem bekannt wurde, dass er die Geschichte über das Klon-Baby bereits vor Monaten mehreren US-Fernsehsendern für 100.000 Dollar zum Kauf angeboten hatte. Dies lege den Verdacht nahe, dass Guillen Verbindungen zu den Raelianern habe und eigene Interessen verfolge, schrieb die New York Times.