„smoking gun“

Gewehr oder Colt?

Am 6. Januar sagte Ober-Atomkontrolleur El-Baradei, er habe bei Saddam Hussein bisher keine „smoking gun“ gefunden. Seither haben deutsche Medien ein Problem. Die Nachrichtenagentur Reuters übersetzt den Ausdruck mit „rauchendes Gewehr“, taz und Fernsehen mit „rauchender Colt“. Doch wer sich an Sheriff Matt Dillon und Deputy Festus Haggen aus der Fernsehserie „Rauchende Colts“ erinnert, wundert sich: Dillons Colt war gut, Saddams Gewehr ist böse. Außerdem wird der Diktator sich derzeit hüten, sein Gewehr rauchen zu lassen. Und unterstellt El-Baradei mit dem Ausdruck nicht gar, Saddam habe es bereits abgefeuert? Also: Lassen wir das Beweismittel aus dem Wilden Westen als Amerikanismus unübersetzt. „Rauchende Colts“ hießen im Original übrigens „Gunsmoke“. BZ