Aufklärung

Die entscheidenden Jahre im Leben des Franz K. in einem neuen Buch

Reiner Stach: „Kafka. Die Jahre der Entscheidungen“. Dienstag, 20 Uhr, Literaturhaus

Das Leben von Franz Kafka ist heute bis ins Detail bekannt. Beispiel gefällig? Seine erste veröffentlichte Geschichte – „Das Urteil“ – verfasste er in der Nacht vom 22. auf den 23. September 1913. Kafka arbeitete immer nachts, denn da hatte er die nötige Ruhe, die er für seine Leidenschaft benötigte. Tagsüber ging der schüchterne junge Mann seinem Beruf im vierten Stock des Bürogebäudes der Arbeiter-Unfall-Versicherungs-Anstalt in Prag nach. Er war ein normaler Beamter. Junggeselle. All das und noch viel mehr kann man in den Biografien über Kafka nachlesen, zu denen nun Reiner Stach (nach seinen grundlegenden Essays zu Kafka) eine neue gestellt hat. Als Trilogie ist sie angelegt, und mit dem ersten Band greift der Biograf gleich mittenrein ins Leben Kafkas: „Kafka. Die Jahre der Entscheidungen“ konzentriert sich auf die Zeit zwischen 1910 bis 1915. Kurz hintereinander entstehen seine prominentesten Erzählungen, „Die Verwandlung“, „Der Process“. Er begegnet Felice Bauer. Die Jahre, die sein späteres Leben entscheiden sollten. In Literaturen wurde Stachs Unternehmen gleich als „die unwiderstehlichste, die spannendste Kafka-Biografie, die es bis heute gibt“ gehandelt. Eine Wertung, die Literaturen-Chefredakteurin Sigrid Löffler am Dienstag im Literaturhaus untermauern darf, wenn sie nach der Lesung Stachs in eine Gesprächsrunde mit dem Autor einsteigt. TB