was bisher geschah

Karl Jungs Ausschuss und seine Macht über die Medizin

Sie tagen hinter verschlossenen Türen. Die 21 Mitglieder des Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen entscheiden darüber, ob die gesetzlichen Krankenkassen ein neues Medikament oder eine neue Behandlungsmethode zahlen. Das soll künftig anders werden. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) plant ein Institut zur Sicherung der Qualität im Gesundheitswesen. Die Behörde soll Behandlungsmethoden neutral und wissenschaftlich fundiert bewerten. Außerdem könnte das Institut über die Zulassung von Medikamenten mitentscheiden.

Vorsitzender des Bundesausschusses ist Karl Jung, 72. 1961 wurde er Beamter im Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung: Referent, Referatsleiter und Unterabteilungsleiter. Arbeitsgebiete waren Rehabilitation, Behindertenrecht, Sozialordnung, Krankenhausfinanzierung. Zwischendurch war er Amtschef und Ministerialdirektor im Arbeitsministerium von Baden-Württemberg, dann wieder Abteilungsleiter im Bundesarbeitsministerium. 1995, ein Jahr vor dem Ruhestand, wurde er Staatssekretär. Jung ist verheiratet und hat zwei Söhne. Ende des Jahres endet sein Vorsitz im Ausschuss. WAHN

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