auf der dunklen seite des mondes: marc volks nächtliche stadtaufnahmen

Als malerischer Vollmond steht der helle Lampenschirm einer Straßenlampe am schwarzen Himmel, wie durch die Lamellen einer Jalousie sieht man ins Innere eines Parkhauses, und das einsame Auto verwischt in einer trüben Nacht zu einem impressionistischen Gemälde. Die Aufnahmen des 1967 geborenen Fotografen Marc Volk offenbaren ihre Gegenstände erst auf den zweiten Blick. Sein Bildband „Aus der Dunkelheit“ (edition j. j. heckenhauer, Tübingen 2002, 63 S., 34,90 €) versammelt Fotografien, die in der Nacht entstanden sind. Im künstlichen Licht der Neonleuchten, Zimmerlampen und Tankstellenbeleuchtungen erkennt man Formen und Muster, die am Tage verborgen bleiben. Nicht zuletzt verweist diese Umkehrung der fotografischen Standardsituation, die sich über das Licht und nicht über die Dunkelheit definiert, auf das künstlerische Medium, das zumindest dem Papierabzug vorausgeht: auf das Negativ. MEN