Giftige Behältnisse

Die Desinfektion von Containern ist gefährlich nicht nur für Hafenarbeiter, fanden Hamburger Forscher heraus

Giftige Chemikalien, mit denen Millionen von Frachtcontainern weltweit in den Häfen entkeimt werden, bedrohen einer Hamburger Studie zufolge die Gesundheit der Verbraucher. Die Untersuchung hat gezeigt, dass sich die gefährlichen Gase teilweise auch auf den eingeführten Waren ablagern. Verunreinigt waren etwa Lebensmittel, Elektrogeräte, Matratzen, Kleidung und Schuhe, wie Lygia Therese Budnik und Xaver Baur vom Hamburger Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin am Montag auf dem Europäischen Lungenkongress in Berlin berichteten.

Die Rückstände könnten bereits in geringen Dosen Hautallergien, Atembeschwerden oder auch Asthmaanfälle auslösen, schreiben die Forscher. In höheren Konzentrationen könnten sie auch zu Lungenentzündungen und Lungenödemen führen. Einige der Gase gelten als krebserregend.

Weil der internationale Handel wächst und Millionen von Frachtcontainern durch die Welt reisen, haben viele Länder strenge Desinfektionsregeln eingeführt. Damit wollen sie verhindern, dass bestimmte Tier- und Pflanzenarten sowie Mikroorganismen eingeschleust werden. In der Regel werden die Container mit Gasen desinfiziert. Diese Substanzen stellen der Studie zufolge auch für die Verbraucher ein Gesundheitsrisiko dar.

Die Wissenschaftler haben zweieinhalb Jahre lang in den Häfen Hamburg und Rotterdam die Luftqualität von Containern untersucht. Zuvor hatten sie Messmethoden entwickelt, um auch winzige Konzentrationen von Desinfektionsmitteln nachzuweisen. Die Forscher beklagten, dass es keine Warnhinweise auf den Containern gebe. DPA