Vertagte Metall-Verhandlungen

Die Tarifverhandlungen für die 150.000 Beschäftigten der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie sind am Montag nach der ersten Runde vertagt worden. Es habe sich gezeigt, dass die Tarifparteien noch sehr weit auseinander seien, sagte Jutta Blankau, Bezirksleiterin der IG Metall Küste, in Hamburg. Die Gewerkschaft fordert acht Prozent mehr Geld für die Beschäftigten und verweist auf die gute Auftrags- und Ertragslage der Metallunternehmen im Norden. Vor dem Verhandlungshotel demonstrierten rund 200 Metaller aus Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und dem nördlichen Niedersachsen für diese Forderung.

Die Arbeitgeber verwiesen auf rückläufige Auftragseingänge. Sie wollen die Entgelte deutlich geringer anheben, ohne bereits ein Angebot vorzulegen. „Das oberste Ziel muss sein, alle Arbeitsplätze durchs Konjunkturtal mitzunehmen“, sagte der Verhandlungsführer und Präsident des Verbandes Nordmetall, Ingo Kramer. Er räumte ein, dass die Branche in den vergangenen Jahren gute Erfolge erreicht habe. Es gebe aber zusätzliche Risiken durch die Finanzkrise.

In den kommenden Tagen werden die Verhandlungen bundesweit in fünf weiteren Tarifbezirken aufgenommen. Für den Norden sollen sie am 23. Oktober in Bremen fortgesetzt werden; ein weiterer Termin ist bereits für den 3. November vereinbart. Die Friedenspflicht endet am 31. Oktober, danach sind Warnstreiks möglich. DPA