arme banker: frankfurter seelsorger sammelt ihre tränen
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Sie werden verhöhnt und verspottet, sie haben viel Geld verspielt, und niemand mag sie mehr – Banker haben es nicht leicht in diesen düsteren Tagen der Finanzkrise. Doch ein Mann stemmt sich gegen den Strom. Ein Mann hat selbst ein Herz für Banker: Der evangelische Frankfurter Stadtkirchenpfarrer Jeffrey Myers bietet den von der weltweiten Finanzkrise betroffenen Bankern in der alten Nikolaikirche am Römerberg einen Ort der Seelsorge. Er habe in der Kerzenecke der Kirche einen Krug aufgestellt, in den Banker Zettel mit ihren Fürbitten, Sorgen und Hoffungen einwerfen könnten, sagte Myers gestern dem Evangelischen Pressedienst epd. Die alte Nikolaikirche am Römerberg liegt in unmittelbarer Nähe zum Frankfurter Bankenviertel. Die Zettel würden täglich gelesen und man bete für die Menschen, sagte Myers. Zur Idee mit dem Krug habe ihn das Bibelwort „Gott, sammle meine Tränen in deinen Krug“ (Psalm 56,9) angeregt. Jetzt, da die armen, armen Banker kein Geld mehr haben, um sich bei den Huren im Bahnhofsviertel auszuheulen, ist die Mutter Kirche Gold wert.