Meditierend Probleme lösen

Zum heutigen Ende des Taizé-Treffens verabschieden sich 60.000 Jugendliche aus Hamburg. UN-Generalsekretär Annan und Johannes Paul II. voller Lob

Das Europäische Jugendtreffen in Hamburg hat nach Ansicht der Veranstalter christliche Aufbruchstimmung erzeugt und die Bereitschaft zum gesellschaftlichen Engagement bei vielen der 60.000 Jugendlichen gestärkt. „Das Treffen hat unsere Erwartungen übertroffen, und wir danken der Stadt Hamburg und ihren Bürgern für die großartige Gastfreundschaft“, sagte ein Sprecher der christlichen Gemeinschaft von Taizé.

Wenige Monate vor der EU-Erweiterung habe das Treffen gezeigt, dass Europa für viele Jugendliche kein abstrakter Begriff, sondern Teil ihrer Lebenswelt sei und dass sie ihren Beitrag zum Aufbau Europas leisten wollten. Das 26. Europäische Jugendtreffen der Taizé-Gemeinschaft wird nach fünf Tagen heute zu Ende gehen.

Am Silvesterabend hatten viele junge Christen nach Friedensgebeten in örtlichen Gemeinden „Feste der Völker“ gefeiert oder das Neujahrsspektakel an den Landungsbrücken im Hamburger Hafen mit Feuerwerk und Schiffssirenen miterlebt.

Am Donnerstagnachmittag waren die Jugendlichen im Taizé- Zentrum in den Hamburger Messehallen eingeladen, in Gesprächsrunden über ihr künftiges Engagement in ihren Heimatländern zu sprechen. „Die Erkenntnis, als Christen die Gesellschaft selber mitgestalten zu können, ist für junge Menschen in Osteuropa immer noch relativ neu“, sagte der Taizé-Sprecher. Ein Gebet mit Meditation mit Frère Roger, dem Taizé-Begründer, hat die gemeinsamen religiösen Feiern beendet.

Rund 30.000 der jungen Christen kamen aus dem deutschsprachigen Raum. Die zweitgrößte Gruppe stellten die Polen mit 11.600 Teilnehmern, wie die Veranstalter mitteilten. Gäste aus Russland, Weißrussland, den baltischen Staaten und sogar 51 Christen aus Albanien, in dem zu kommunistischer Zeit das Christentum verboten war, fanden den Weg nach Hamburg. Rund 20.000 Teilnehmer wurden in Hamburger Privathaushalten aufgenommen, die Veranstalter hatten mit nur 15.000 solcher Plätze gerechnet.

In Grußworten hatten Papst Johannes Paul II., Patriarch Alexis von Moskau und Rowan Williams, Erzbischof von Canterbury, sowie UN-Generalsekretär Kofi Annan das Hamburger Treffen gelobt. Annan appellierte an die Jugendlichen, sich den Problemen der Welt zu stellen. LNO