fernsehfußball
: Tor für die ARD!

Wahrscheinlich hatte sich ARD-Fußballexperte Günter Netzer (59) seinen Ausflug in die große weite Welt des vermeintlich lukrativen TV-Rechte-Handels etwas anders vorgestellt. Der Exnationalspieler ist Aushängeschild, Geschäftsführer und Mitgesellschafter der Sportrechtefirma Infront, die neben den Rechten an der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 bislang auch die TV-Hoheit über die Bundesliga besitzt. Doch damit ist nach der laufenden Saison Schluss: Infront hat die Option, die Verträge mit der Deutschen Fußball-Liga (DFL) für die kommenden beiden Spielzeiten bis 2006 zu verlängern, ungenutzt verstreichen lassen. Denn der Fernsehfußball bringt zu wenig ein. Die Folgen für das deutsche Fernsehen: Vom Pay-TV Premiere über das ZDF bis zum Deutschen Sportfernsehen (DSF) muss neu verhandelt werden. Nur die ARD, seit 2002 wieder stolzer Besitzer der Erstsenderechte im Free-TV („Sportschau“), hatte für den Fall des Infront-Ausstiegs bereits vertraglich vorgesorgt und auch direkt mit der DFL Vereinbarungen getroffen. „In weiser Voraussicht“, wie ARD-Sprecher Martin Gartzke heute sagt: Denn bei der DFL will man künftig wohl endgültig ohne Zwischenhändler auskommen und direkt mit den Sendern verhandeln: „Ich mache das schon 30 Jahre. Ich kenne die Intendanten und die Geschäftsführer der Medienunternehmen“, zitiert die Welt Liga-Chefverhandler Wilfried Straub. Ob dabei aber für die Vereine mehr herauskommt, ist zweifelhaft. STG