vorlauf lautsprecher Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Achter März, Frauentag. Um diesen dreht es sich in dieser Woche ausschließlich, denn die anderen Veranstaltungsorte und Gruppen machen Business as usual: Filme, Antikriegstreffen und Saufen. Der, wie es die Gruppe um das SO 36 nennt, „internationale FrauenLesben-Kampftag“ wird in der Oranienstraße 190 in diesem Jahr groß mit gleich einem dreitägigen Festival begangen. Am Freitag gibt es zur Einstimmung eine Show mit den wohl bekanntesten Drag-Kings Deutschlands, den Kingz of Berlin, zu denen sich Sherry Vine gesellen wird. Am Samstag, dem Internationalen Frauentag selbst, gibt es ab 14 Uhr erst einmal eine Demonstration vor dem Köpenicker Abschiebeknast (Grünauerstraße 140), bei der sich die DemonstrantInnen mit den dort inhaftierten „Frauen im Exil“ solidarisieren wollen. Besonders wird auf das rassistische Abschiebesystem hingewiesen, das etwa Ehegattinnen von schlagenden Männern des Landes verweist, wenn sie sich vor Ablauf einer Frist von ihrem Peiniger scheiden lassen. Ab 18 Uhr dann wird es einen weiteren Demonstrationszug geben, diesmal vom S-Bhf. Friedrichstraße zum Rosenthaler Platz, hier wird für die generelle Unabhängigkeit von Frauen demonstriert. Das Motto lautet treffend: „Wir brauchen keinen großen Bruder“. Ab 21 Uhr haben dann alle kämpferischen Frauen die Möglichkeit, beim „Something never dies“-Festival und bei türkischer Musik beziehungsweise Queercore im SO 36 zu entspannen. Dieses Festival wird am Sonntag ab 18 Uhr mit einer weiteren Party im SO 36 beendet. Und nahezu alle hier empfohlenen Veranstaltungen sind nur für Frauen, da sollten Männer, egal für wie emanzipiert sie sich halten, erst gar nicht an der Tür rumstressen.