Mehr Kinder missbraucht

Saarbrücker Kinderschänder sollen mindestens fünf Kinder längere Zeit sexuell genötigt haben

SAARBRÜCKEN dpa ■ Der Saarbrücker Kinderschänderring, der des Mordes an Pascal beschuldigt wird, hat vermutlich mindestens fünf Kinder längere Zeit sexuell missbraucht. Nach Hinweisen aus dem Jugendamt des Stadtverbands Saarbrücken sollen neben Pascal und seinem Spielkameraden noch drei andere Kinder – zwei Mädchen und ein Junge – missbraucht worden sein.

Der Sprecher des Stadtverbandes, Stefan Kiefer, sagte, die drei neuen bekannt gewordenen Opfer des Kinderschänderrings hätten in Familien gelebt, mit denen das Jugendamt auch befasst war. So habe ein elfjähriges Mädchen bei einer Pflegefamilie gewohnt, während die beiden anderen Opfer bei ihren eigenen Eltern untergebracht gewesen seien und „dabei zeitweise die Jugendhilfe eingeschaltet war“. Auf die Spur der Kinderschändungen sei man erst nach der Festnahme der mutmaßlichen Täter des Kinderschänderrings durch die Polizei gekommen.

Die saarländische Innenministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hat unterdessen vom Stadtverband Saarbrücken bis Mitte des Monats einen ausführlichen Bericht darüber gefordert, wann das Jugendamt erste Hinweise auf Verwahrlosung und Misshandlung von Kindern bei der Pflegemutter und Kneipenwirtin Christa W. hatte. Die von der Polizei festgenommene und in Heidelberg inhaftierte 50-Jährige gilt als Drahtzieherin des Saarbrücker Kinderschänderrings. In ihrem früheren Bierlokal, der „Tosa-Klause“ in Saarbrücken-Burbach, sollen die Kinder sexuell missbraucht und an Freier verkauft worden sein.