Kopftuch im Parlament

PARIS ap ■ Der französische Premierminister Jean-Pierre Raffarin hat gestern das umstrittene Kopftuch-Gesetz im Parlament eingebracht. Der von Staatspräsident Jacques Chirac gewünschte Text verbietet muslimischen Schülerinnen, Kopftücher zu tragen, untersagt aber auch andere ostentative religiöse Zeichen wie die jüdische Kippa oder große christliche Kreuze. Trotz Irritationen selbst bei der rechtsliberalen Regierungspartei UMP gilt es als sicher, dass das Gesetz im Parlament angenommen wird. Tausende Muslime haben gegen das Gesetz demonstriert. Radikale Organisationen versuchen,daraus Kapital zu schlagen. Außenminister Dominique de Villepin soll vor diplomatischem Flurschaden gewarnt haben. Die oppositionellen Sozialisten wollten eine Änderung beantragen, wonach alle „sichtbaren Zeichen“ der Religionszugehörigkeit verboten sein sollen.