Chinesisch mit 7 Jahren

Beratungsstelle für Hochbegabte will schlauen Kindern die Langeweile wenigstens an Nachmittagen lindern

Hochbegabung, „das ist nicht Erbsenzählen im Hochformat. Hochbegabung ist, mit minimalem Aufwand das Maximale zu erreichen“, sagt Jutta Billhardt vom Bundesvorstand des Vereins Hochbegabtenförderung. Wenn aber das Maximale schnell erreicht ist, wird es öde. Manchem Kind so sehr, dass es verhaltensauffällig wird: „85 Prozent langweilen sich einfach nur und werden maßlos faul.“ Für Jutta Billhardt eine Riesen-Verschwendung von Ressourcen. Deshalb richtet ihr Verein im ganzen Land Beratungsstellen für diese Kinder ein. Gestern auch in Hamburg.

In Winterhude werden Eltern beraten, und Kinder können nachmittags Kurse belegen, beispielsweise in Architektur oder Chinesisch: „Es dürfen keine Fächer sein, die es auch in der Schule gibt, dann ist es dort ja noch langweiliger“, sagt Jutta Billhardt. Allerdings muss zunächst ein Intelligenztest die Begabung nachweisen – denn manches Kind, das seine Eltern für besonders schlau halten, leidet in Wirklichkeit nur an deren Ehrgeiz.

Der Verein finanziert sein Angebot über Spenden und Kursgebühren. Sein Ziel ist eine Reform des Schulsystems: „Hochbegabte müssen eigene Klassen oder Befähigungsgruppen haben“, fordert Billhardt. san