galerienspiegel
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Videoabend 3: Es illustriert die Orientierungslosigkeit mehr, als es ihr abhülfe – und gerade das ist beabsichtigt: Kartierung in Film und Video ist Thema des von Dirck Möllman allmonatlich gestalteten Videoabends, das sich thematisch in die gerade angelaufene „Hamburgkartierung“ einfügt, die Galerie und Kunstverein gemeinsam initiiert haben. Das Einkreisen von Gegenständen, Personen, Gegenden ist formale Gemeinsamkeit der präsentierten Filme, wobei auch diese scheinbar stringente Kameraführung natürlich in keiner Weise abdichtet, was sie verspricht. Vielmehr wird der Betrachter in einem permanenten Zustand der Orientierungslosigkeit gehalten, weil sich immer wieder die Ästhetik der kreisenden Kamera – nicht zufällig elliptische Erdumdrehung imitierend – zwischen Betrachter und Wahrnehmung schiebt. Möllmann ist Mitbegründer des Video Club 99 der Hamburger Kunsthalle.

Do, 3.4., 19 Uhr, Galerie für Landschaftskunst, Admiralitätstraße 71 (Hinterhof, 2. Stock).

Feine Ware III: Es ist ein ewig reizvolles Anliegen, doch die Umsetzung gelang immer nur performativ: Der Sprengung des white cube hat sich Dirk Meinzer in seinem Beitrag zum dritten Teil der „Feine Ware“-Serie im Kunstverein Harburger Bahnhof – einem Projekt zum dreijährigen Bestehen des Ausstellungsraums Taubenstraße 13 – verschrieben. Bewerkstelligen will er das durch die Konstruktion eines Spiegelkabinetts, dessen reale Geschlossenheit sich umgekehrt proportional zur suggerierten Offenheit verhält. Ein subtiler Kommentar zum eigenen subversiven Bemühen? Oder bloß Dokumentation eines Zustands, wie ihn auch Peter Piller, der sein Bildarchiv öffnet, praktiziert? Weitere Beispiele: der Kristallwald der Zürcher KünstlerInnengruppe Mickry Drei oder die Wandzeichnungen Ulla von Brandenburgs...

Eröffnung: Fr, 4.4., 19 Uhr, Kunstverein Harburger Bahnhof, Hannoversche Straße 85 (im Fernbahnhof); Di–So 13–18, Do bis 20 Uhr. PS