Bechtel baut Irak auf

US-Entwicklungsbehörde erteilt millionenschweren Irak-Auftrag an spendenfreudigen Bauriesen Bechtel

WASHINGTON afp ■ Die US-Regierung hat dem kalifornischen Baukonzern und Parteispender Bechtel einen millionenschweren Auftrag für den Wiederaufbau Iraks erteilt. Das Vertragsvolumen von anfänglich 34,6 Millionen Dollar könne bei Zustimmung des Kongresses in den kommenden anderthalb Jahren auf 680 Millionen Dollar anwachsen, teilte die Entwicklungsbehörde USAID am Donnerstag in Washington mit. USAID beauftragte den in San Francisco ansässigen Bauriesen mit der Begutachtung und Reparatur irakischer Einrichtungen zur Energie- und Wasserversorgung. Der Vertragswert ist der höchste unter den bislang acht von der US-Regierung abgeschlossenen Verträgen zum Aufbau des Irak.

Eine Klausel des Bechtel-Auftrags sieht auch Aufbauarbeiten an Flughäfen und am Hafen von Umm Kasr unter Einbeziehung irakischer Arbeiter vor. Ursprünglich hatte sich auch die US-Firma Halliburton für den Auftrag beworben, ihr Angebot dann aber aus politischen Gründen zurückgezogen. Der frühere Halliburton-Chef Dick Cheney ist heute Vizepräsident der USA.

Die oppositionellen Demokraten hatten die Vergabepraxis der US-Regierung kritisiert, weil mehrere begünstigte Firmen enge Verbindungen zu ranghohen Vertretern der US-Regierung haben. Nach Informationen des unabhängigen Washingtoner Instituts „Center for Responsive Politics“ zählt die Firma Bechtel zu den großzügigsten Parteispendern in der Branche.