europäische zeitungen über das britische konjunkturprogramm
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In London schreibt die Times: Finanzminister Alistair Darling hat in der Situation angemessene, dunkle Töne angeschlagen und den Abgeordneten die Details des tragischen Endes von New Labour unterbreitet. (…) Die tiefe internationale Krise wäre für jede Regierung schwierig gewesen. Für diese Labour-Regierung jedoch – deren Schulden sowieso schon exzessiv sind – ist die Herausforderung besonders hart. Sie hat die Zukunft für die Konzepte der Vergangenheit verpfändet.

Das Luxemburger Wort kommentiert: In Zeiten der Wirtschaftskrise feiert der britische Ökonom John Maynard Keynes mit seinem Deficit spending fröhliche Urständ: Der Staat dreht die Geldhähne weit auf. Das erscheint vernünftig, um die lahmende Nachfrage der Privathaushalte zu kompensieren. In Zeiten von Hochkonjunktur sollen die Regierungen daher die Ausgaben wieder entsprechend zurückfahren. Diese Logik hat allerdings einen Haken: dass nämlich genau dies nicht geschieht. Vielmehr gelingt es Regierungen meist nur unter größten Anstrengungen, vereinzelte Budgetposten zu trimmen. Die Erfahrung lehrt: Subventionen sind leicht vergeben, aber nur schwer zurückzunehmen. Diese Regel gilt ganz besonders in Vorwahlzeiten. Die Folge: Die Staatsverschuldung steigt in fast allen westlichen Industrieländern unaufhörlich an.