Protest gegen Hinrichtung

PEKING dpa ■ Die überraschende Hinrichtung des angeblichen Spions Wo Weihan in China hat international Empörung ausgelöst. Die Familie war geschockt und kritisierte Chinas Justizbehörden, die sie „hinters Licht geführt“ hätten. Die Europäische Union, die sich wie die USA wiederholt für Wo Weihan eingesetzt hatte, verurteilte die Hinrichtung am Freitag in Peking „aufs Schärfste“. Die USA beklagten, dass das Geständnis des 60-jährigen Unternehmers erzwungen und die Vorwürfe der Spionage für Taiwan zweifelhaft gewesen seien. Die beiden Töchter, die die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen, sagten in Peking, weder der Vater noch die Familie hätten von der unmittelbar bevorstehenden Hinrichtung gewusst. „Wir sind in die Irre geleitet und zu falschen Hoffnungen veranlasst worden. Uns wurde das fundamentale Recht auf Information verwehrt.“ Die Fehlinformationen des Pekinger Außenministeriums gegenüber Österreich, der EU und der französische Ratspräsidentschaft seien „hinterhältig und schändlich“ gewesen. Österreichs Außenministerium bestellte den chinesischen Geschäftsträger in Wien ein.