Comeback des Geldes

Das Vermögen der Dollarmilliardäre wächst. Bill Gates bleibt Nummer 1, aber Gewinner 2003 ist Warren Buffet

BERLIN taz ■ Die Neiddebatte bekommt Nahrung. Nach der aktuellen Liste der Dollarmilliardäre des Magazins Forbes werden die Superreichen tatsächlich noch reicher. Die 587 Menschen weltweit mit einem Vermögen von mindestens 1 Milliarde US-Dollar, kommen heute zusammen auf 1,9 Billionen Dollar. Das ist eine halbe Billion mehr als noch vor einem Jahr.

Wie immer seit der ersten Forbes-Liste 1994 thront Microsoft-Chef Bill Gates auch 2004 ganz oben. Er besitzt rund 46,6 Milliarden Dollar und hat damit binnen zwölf Monaten fast 6 Milliarden dazugewonnen. Das ist allerdings nicht halb so viel wie bei dem größten Gewinner des Jahres 2003, Warren Buffet. Der 73-jährige US-Investor legte um 12,4 Milliarden zu und rückt Gates mit einem Vermögen von nun 42,9 Milliarden US-Dollar empfindlich nahe. Mit mehr Abstand auf Platz 3 folgt der erste Deutsche: Karl Albrecht, einer der beiden Aldi-Gründer, hat seinen Bruder Theo abgeschüttelt. 2003 waren beide zusammen noch 25,6 Milliarden Dollar schwer, in diesem Jahr kommt allein Karl auf 23 Milliarden, Theo rangiert mit 18,1 Milliarden auf Platz 14.

Auf den unauffälligeren Rängen gab es ein fleißiges Kommen und Gehen. 56 Reiche, die zuletzt vor allem aufgrund der Börsenkrise rapide an Vermögen verloren hatten, haben die Geduld behalten und sind wieder dabei. Zu den insgesamt 64 Newcomern zählen aber auch echte Neulinge wie Harry-Potter-Erfinderin Joanne Rowling, die allerdings nur die 552ste auf der Liste ist.

Zum Trost: 326 der 587 Milliardäre haben ihr Vermögen nicht geerbt, sondern selbst erworben. Und wie schnell es mit dem Ruhm vorbei sein kann, erfuhr etwa Black-Entertainment-TV-Gründer Robert Johnson. Nach einer Ehescheidung blieben ihm von 1,2 Milliarden nur 700 Millionen Dollar – zu wenig, um von Forbes wahrgenommen zu werden. BEATE WILLMS