Kein Holz aus Liberia

Greenpeace demonstriert am Midgard-Hafen: Tropenholzimporte aus Liberia finanzieren den Krieg

dpa ■ Gegen den Import von Tropenholz aus dem westafrikanischen Bürgerkriegsland Liberia über den Midgard-Hafen in Nordenham (Kreis Wesermarsch) hat die Umweltorganisation Greenpeace demonstriert. Rund 30 UmweltschützerInnen drangen gestern Morgen in das Hafengelände ein und malten ein großes weißes Kreuz auf den Boden sowie die Worte „Urwaldfriedhof Midgard-Hafen“ auf das Dach einer Lagerhalle. Sie beendeten die Aktion nach mehr als vier Stunden auf Aufforderung der Polizei, die die Personalien der Protestierer aufnahm.

Die UmweltschützerInnen, die nach Polizeiangaben friedlich blieben, verlangten ein Ende des Holzhandels mit Liberia. Sie begründeten dies damit, dass Liberia als Drahtzieher von Bürgerkriegen in angrenzenden Ländern gelte. Der Handel unter anderem mit Urwaldholz bringe dafür das nötige Geld: Der Staat kaufe davon Waffen für seine Armee und für Rebellen in den Nachbarländern.

Außenminister Joschka Fischer (Grüne) solle sich im UN- Sicherheitsrat, der gestern über den Bürgerkrieg in Liberia beraten wollte, für ein Holz-Exportverbot stark machen. Die Greenpeace-Waldexpertin Sandra Pfotenhauer erklärte, die UN hätten den Holzexport schon 2001 als Motor der Bürgerkriege in der Region erkannt. Laut Greenpeace wird in Nordenham fast der gesamte deutsche Import afrikanischer Rundhölzer entladen. 2002 seien es rund 110.000 Kubikmeter gewesen, 13 Prozent davon aus Liberia. ede