Die Atomtests

1945 bis 1998 wurden weltweit 2.051 Atombomben zu Testzwecken gezündet, zuletzt von Indien und Pakistan. Fast 300 Versuche fanden auf und über Inseln im Pazifik statt, wo die USA (u. a. Bikini und Enewetak), Großbritannien (Christmas Island) und Frankreich (Moruroa) getestet haben. Die meisten Opfer dort, wie auch in anderen Testgebieten, etwa im kasachischen Semipalatinsk, kämpfen bis heute mit den Folgen und bemühen sich – meist vergeblich – um die Anerkennung und Kompensation ihrer Gesundheitsschäden.

Nach einem ersten Abkommen 1963, dass den USA, Großbritannien und der Sowjetunion Tests in der Atmosphäre verbot, wurde 1996 ein umfassender Atomteststoppvertrag (CTBT) vereinbart. Von den 170 Unterzeichnerstaaten ratifizierten ihn aber erst 109. Von den 44 Atomkraftstaaten, die den Vertrag ratifizieren müssen, damit er gültig wird, haben erst 41 unterzeichnet und 32 ratifiziert. Es gilt als unwahrscheinlich, dass der Vertrag je in Kraft tritt, zumal die USA zur Zeit „Mini-Nukes“ und atomare „Bunker-Brecher“ entwickeln. Kritiker befürchten, dies könnte die Hemmschwelle zum Atomwaffeneinsatz senken und andere Staaten ermuntern, gleiche Waffen zu entwickeln. HAN