Vattenfall ist „klimaschädlichster Energieanbieter“

Im „Schwarzbuch Vattenfall“ analysiert Greenpeace die Geschäfts-, Lobby- und PR-Praktiken des Stromkonzerns

BERLIN taz ■ Der Energiekonzern Vattenfall ist „rücksichtslos, scheinheilig und agiert hochgradig klimaschädlich“. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest Greenpeace im „Schwarzbuch Vattenfall“, das die Umweltorganisation heute vorstellen wird.

In dem Schwarzbuch haben die Umweltschützer die verschiedenen Konzernsparten, Geschäftspraktiken und PR-Kampagnen untersucht. Karsten Smid, Klimaexperte von Greenpeace: „Kein anderer deutscher Energiekonzern bietet klimaschädlicheren Strom an als Vattenfall.“ Für jede bei Vattenfall erzeugte Kilowattstunde Strom werden 890 Gramm Kohlendioxid ausgestoßen, das ist spitze in Deutschland. Der Konzern setzt auch in Zukunft auf Strom aus klimaschädlicher Braunkohle. In Ökoenergien investiert Vattenfall kaum. Der Anteil an Windenergie im Strommix des Konzerns liegt bei seinem deutschen Marktsegment bei 0,04 Prozent.

Vattenfalls PR-Kampagnen grenzten „an Volksverdummung“, so Smid. Die Krönung sei die Vattenfall-Kampagne „Klimaunterschrift“: Der schwedische Staatskonzern fordert Verbraucher auf, mit einer Unterschrift mehr Klimaschutz von der Politik zu fordern. Vattenfall-Sprecherin Geraldine Schroeder sagte der taz: Der Konzern sei „Teil des CO2-Problems, aber wir werden definitiv Teil der Lösung sein.“ Vattenfall entwickle unter Hochdruck klimaneutrale Kraftwerke. Noch gibt es sie aber nicht. So muss sich Vattenfall derzeit in Brandenburg einer Unterschriftensammlung erwehren: Bis 9. Februar läuft das Volksbegehren gegen neue Braunkohletagebaue, die Vattenfall erschließen möchte. RENI