Wie verändert der Islam die Schule?

Der Einfluss des Islam auf die Schulen nimmt offenbar sei einigen Jahren zu. „Immer mehr Schulleiter berichten, dass Eltern versuchen, die Mädchen von Sportunterricht, Sexualkunde und Klassenfahrten fern zu halten“, sagt Rita Hermanns, Sprecherin des Schulsenators. Bisher gebe es keine Studie, anhand der sich die Veränderungen an den Schulen bemessen ließen. Doch einiges spricht dafür, dass der Islam an Bedeutung gewinnt: „Auf den Klassenfotos aus den Achtzigerjahren trägt kein Mädchen ein Kopftuch“, gibt Hermanns zu bedenken: „Früher begannen diese Probleme erst in der Pubertät, jetzt sehen wir das schon an den Grundschulen.“ Daher wünschten sich laut Hermanns immer mehr Schulleiter klare gesetzliche Regelungen.

Auch Berlins Integrationsbeauftragte Günter Piening geht davon aus, dass die Lehrer häufig überfordert seien. Gesetze könnten da aber nicht helfen. Für heute Abend hat Piening daher in der Werkstatt der Kulturen (Wissmannstr. 32, 17–21 Uhr) ein Forum mitorganisiert, bei dem alle Betroffenen zu Wort kommen sollen. Schüler, Eltern, Lehrer, Moscheevereine und Vertreter der Schulverwaltung. Diskutiert wird über die Fragen: Wie verändern der Islam und patriarchale Rollenbilder die Schule? Und wie soll die Schule darauf reagieren? Piening hofft, dass dabei „ganz pragmatische Lösungen“ gefunden werden. WB