Waffensuche eingestellt

Suchtrupps aus Irak abgezogen. Positives Echo auf UN-Resolution. Kanzler will pragmatisch helfen

BERLIN dpa/ap ■ Nach wochenlanger vergeblicher Suche nach Massenvernichtungsmitteln ziehen die USA Medienberichten zufolge einen Großteil ihrer Waffensuchtrupps wieder aus dem Irak ab. Im Juni ziehe sich die als 75. Gruppe bekannte Abteilung zurück, die bisher die Suche nach den Waffen koordiniert hatte. Derweil haben sich die iranischen Volksmudschaheddin am Samstag den US-Streitkräften ergeben. Zwei Tage hatten die Amerikaner mit der umstellten Gruppe verhandelt, bevor diese sich der Kontrolle der Besatzer unterstellte. Die Volksmudschaheddin kämpfen vom Irak aus gegen ihre eigene Regierung im Iran und stellen als schwer bewaffnete Truppen aus Sicht der USA eine potenzielle Gefahr dar.

Im UN-Sicherheitsrat ist der amerikanische Entwurf für eine neue Resolution zum Nachkriegs-Irak inzwischen auf ein überwiegend positives Echo gestoßen. Frankreich, Deutschland und andere Ratsmitglieder, die den Irakkrieg abgelehnt hatten, signalisierten jetzt ihren Willen zur Kooperation. Der Entwurf, der unter anderem die sofortige Aufhebung der UN-Sanktionen verlangt und eine mindestens einjährige Besatzungszeit vorsieht, war am Freitag offiziell im Rat eingebracht worden. Der Sicherheitsrat sei entschlossen, es nicht wieder zu jenen Debatten wie zuvor über die Kriegsresolution kommen zu lassen. Deutschland verfolgt laut Kanzler Schröder einen konstruktiv-pragmatischen Ansatz. Wichtig sei, dass das Völkerrecht im Irak erfüllt werde und „wir dabei helfen, das Land wieder aufzubauen“, so Schröder.