Karlsruhe: Al-Tawhid plante Attentate

Generalbundesanwalt klagt Jordanier nach Geständnis an. Kontakte zu al-Qaida offenbar bestätigt

KARLSRUHE/GÖTTINGEN taz ■

Generalbundesanwalt Kay Nehm hat gestern gegen das erste Mitglied der im April 2002 ausgehobenen Al-Tawhid-Zelle Anklage erhoben. Der 26 Jahre alte Palästinenser Shadi Mohammed Mustafa A. aus Krefeld wird wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und der bandenmäßigen Begehung von Passfälschungsdelikten am Oberlandesgericht Düsseldorf angeklagt. Das teilte die Bundesanwaltschaft gestern in Karlsruhe mit.

Shadi A. war bereits im April 2002 gemeinsam mit zwölf weiteren Verdächtigen festgenommen worden. Der Bundesanwaltschaft zufolge hat er in der Zwischenzeit ein Geständnis abgelegt, das offenbar auch die Verbindung der Al-Tawhid-Gruppe zum Netzwerk der al-Qaida bestätigt hat. Nach den Ermittlungen plante die Al-Tawhid-Zelle, in Deutschland Anschläge gegen jüdische oder israelische Einrichtungen zu verüben. Zu diesem Zweck habe Shadi A. kurz vor Aushebung der Gruppe auch Waffenkäufe organisiert.

Die Al-Tawhid-Gruppe vertritt radikal-islamistisches Gedankengut und unterstützt die Ziele der al-Qaida von Ussama Bin Laden. Ihr spiritueller Anführer, der Prediger und mutmaßliche Europagesandte Ussama Bin Ladens, Abu Qatada, wurde im Oktober 2002 in Großbritannien festgenommen. YAS

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