Gift im Rindersteak

Auch irische Rinder sind mit Dioxin verseucht. Eine Rückrufaktion für Steaks und Co. gibt es aber nicht

BERLIN taz/rtr ■ Nicht nur im Schweineschnitzel, auch im Steak vom Rind kann Gift stecken: Die irischen Behörden teilten am Dienstag mit, dass Lebensmittelkontrolleure auch im Rindfleisch krebserregendes Dioxin entdeckt haben. Im neuen Lebensmittelskandal, der europaweit für Aufsehen sorgt, war noch einen Tag zuvor nur von Schweinen die Rede.

Bei drei von elf getesteten Rinderherden wurden Dioxinwerte gefunden, die den gesetzlichen Grenzwert um das Zwei- bis Dreifache überschritten. Für die Gesundheit bestehe aber keine Gefahr, sagte der irische Landwirtschaftsminister Brendan Smith. Die betroffenen Herden würden geschlachtet. Eine Rückrufaktion, wie sie am Sonntag für Schweinefleisch begonnen hatte, sei nicht geplant.

Irland hatte am Wochenende alle im eigenen Land hergestellten Schweinefleischprodukte aus Geschäften, Restaurants und Verarbeitungsbetrieben zurückgerufen, nachdem ein bis zu 200-fach erhöhter Dioxinwert nachgewiesen worden war. Die Quelle: Industrieöl im Futter. Laut Europäischer Union wurde verseuchte Ware in 21 Länder exportiert.

Auch die deutschen Behörden fahndeten am Dienstag nach giftiger Ware. 2.000 Tonnen Schweinefleisch sollen nach Deutschland geliefert worden sein. Der größte Batzen davon – 1.000 Tonnen – ging an vier Zerlege- und Bearbeitungsbetriebe in Nordrhein-Westfalen. Darunter: Deutschlands größter Schweineschlachtbetrieb, Tönnies aus Rheda-Wiedenbrück. Das Bundesagrarministerium erklärte, es bestehe keine unmittelbare Gesundheitsgefahr. Langfristig lagert sich Dioxin aber im Fettgewebe an und kann Krebs auslösen. HG