Antisemitismus nimmt zu

EU-Institut besorgt über beträchtlichen Anstieg des Antisemitismus in mehreren Mitgliedsländern

STRASSBURG epd ■ Einen deutlichen Anstieg von Antisemitismus und Übergriffen gegen Juden hat die EU-Beobachtungsstelle für Rassismus und Fremdenfeindlichkeit (EUMC) in den letzten beiden Jahren registriert. Von den jüdischen Gemeinden werde diese Entwicklung mit Sorge gesehen, so die EU-Leiterin Beate Winkler gestern bei der Vorstellung einer Studie.

Eine Zunahme antisemitischer Vorfälle gab es dem Bericht zufolge in Belgien, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Großbritannien. In Deutschland nahm danach die Zahl antisemitisch motivierter Handlungen zwischen 1999 und 2000 um fast 70 Prozent zu. Für 2002 sei wieder eine Abnahme zu verzeichnen, doch habe sich die Zahl antisemitischer Gewalttaten von 18 auf 28 erhöht. Die meisten Delikte betrafen Aufstachelung zum Hass und propagandistische Straftaten.

Anfang des Jahres hatte eine von EUMC in Auftrag gegebene Erhebung durch das Berliner Zentrum für Antisemitismusforschung, die dann nicht veröffentlicht werden sollte, zu erheblichen Auseinandersetzungen zwischen der EU und jüdischen Organisationen geführt.

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