US-Soldat in Irak getötet

US-Konvoi attackiert. Generäle drohen Attentate gegen Auflösung der Armee an. US-Verwalter „säubern“ Polizei

DOHA/BAGDAD dpa/afp ■ Unbekannte Schützen haben gestern einen US-Armeekonvoi im Irak angegriffen und einen Soldaten erschossen. Ein zweiter US-Soldat sei bei dem Angriff aus dem Hinterhalt nahe Haditha verletzt worden, berichtete das US-Zentralkommando in Katar.

Als Reaktion auf die angekündigte Auflösung der Armee haben irakische Offiziere für nächsten Montag mit landesweiten Demos und Selbstmordaktionen gegen die US-Armee gedroht. „Wir fordern eine schnelle Regierungsbildung, die Rückkehr von Sicherheit und öffentlichen Institutionen und die Zahlung des Solds für die ganze Armee“, sagte General Saheb al-Mussawi gestern vor Soldaten. Andernfalls werde der nächste Montag „den Bruch zwischen dem irakischen Volk und seiner Armee einerseits und den Besatzern andererseits markieren“.

Die US-Verwaltung in Bagdad hat gestern Pläne für eine Neuorganisation der irakischen Polizei und des Innenministeriums bekannt gegeben. Der Leiter der Operation, Bernhard Kirk von der New Yorker Polizei, sagte, seine Mitarbeiter hätten begonnen, jene Polizisten zu entlassen, die früher Führungsposten in der Baath-Partei von Saddam Hussein hatten oder ihre Position für kriminelle Aktivitäten ausgenutzt haben. Dutzende irakische Polizisten gingen derweil für den Direktor der Bewachungseinheit, Abbad Dschadua Obeid, auf die Straße. Sie forderten die US-Armee auf, eine Ausnahme von der Regel zu machen. Obeid sei ein vorbildlicher Mensch und man könne ihm vertrauen, sagte ein Demonstrant.