WERBEPAUSE: DIE FAMILIE BUSH

Zu Weihnachten gibt es 2008 keine Plätzchen, kein Spielzeug und erst recht keine Strümpfe. Nein! In diesem Jahr erhält die Welt ein viel wertvolleres Geschenk – ein Video mit Informationen über den Strippenzieher hinter dem mächtigsten Mann der Welt, über den Hund hinter George W. Bush: Barney. Alle wichtigen Arbeiten werden im Weißen Haus von ihm übernommen – einem Tier schottischer Abstammung. In dem Filmchen auf www.whitehouse.gov beauftragen die Bushs ihren Terrier, das diesjährige Weihnachtsfest zu planen. Nicht genug, dass die Präsidentenfamilie einen Hund das patriotische Motto der Feierlichkeiten bestimmen lässt – „A red, white and blue Christmas“. Auch soll Barney die Residenz schmücken. Das macht er allerdings nur mäßig. Der scheidende Staatsmann muss ihn erst aus seinen Träumen reißen und ihn zu seinen häuslichen Pflichten ermahnen. Vermutlich hat George W. das in den letzten acht Jahren seiner Amtszeit öfter getan. Schließlich ist das einfacher, als die Lichterkette selbst an den Baum zu tackern, die Minister selbst zu berufen und den Angriffsbefehl eigenhändig zu unterschreiben. Außerdem sind von Barneys Pfötchen für Dekoration – und für wer weiß was sonst noch – alle hellauf begeistert. Zumindest Schwimmer Michael Phelps hält in der festlichen Onlineblamage die Zehnpunktekarte für den Köter in die Kamera. Am Ende der skurrilen Internet-Weihnachtsgeschichte der Familie B. hat dann nicht etwa George W. das letzte Wort, sondern die First Lady Laura. Sie bedankt sich bei ihrem Hund für den Patriotic Act zu Weihnachten – oder, wie sie es nennt, für die „angemessene Ehrung einer wundervollen Nation“ – und im Namen ihres Mannes für das „Privileg, Amerika in den vergangenen acht Jahren dienen zu dürfen“. Dass Barney die Rede der Präsidentengattin geschrieben hat, ist nicht belegt. Aber doch sehr wahrscheinlich. ANNIKA KÜHN