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: „Wir sind keine isolierte Insel“

Der Biologe Krzysztof Wesolowski führt durch das Naturschutzgebiet Duvenstedter Brook

taz: Herr Wesolowski, ist im Winter überhaupt was los in Hamburgs zweitgrößtem Naturschutzgebiet?

Krzysztof Wesolowski: Da gibt es immer etwas zu sehen. Vor allem Tierspuren von größeren Tieren kann man dort entdecken. Zum Beispiel vom Damhirsch, aber auch vom Fuchs und Dachs. Man muss aufmerksam durch das Gebiet gehen, dann findet man auch etwas.

Halten die Tiere denn keinen Winterschlaf?

Nein, nur wenige gehen in den Winterschlaf. Die meisten haben eine harte Zeit vor sich. Die Tage sind kurz – da bleibt nicht viel Zeit, um den Energiebedarf abzudecken. Im Winter sollten sich Besucher deshalb unauffällig verhalten, um die Tiere nicht zu stören.

Dürfen Tiere während der Führung gefüttert werden?

Nur das Füttern von Vögeln an bestimmten Stellen ist erlaubt – alles fressen dürfen sie aber nicht. Dunkles Brot etwa ist nicht gut: wegen des hohen Salzgehalts.

Seit 50 Jahren ist der Duvenstedter Brook ein Naturschutzgebiet. Haben sich Flora und Fauna seither verändert?

Es hat sich einiges geändert. Positiv ist, dass mittlerweile wieder Kraniche hier brüten. Das haben wir den Naturschutzmaßnahmen zu verdanken. Leider verschwindet auch so manche Art, die Kiebitze zum Beispiel. Wir sind nun mal keine isolierte Insel – auch der Brook unterliegt den Schwankungen der globalen Veränderung. INTERVIEW: UG

14 Uhr, Treffpunkt: Duvenstedter Triftweg 140

Fotohinweis:KRZYSTOF WESOLOWSKI, 53, NABU-Referent