Zufällige Festnahme

Der mutmaßliche Olympia-Attentäter von Atlanta wurde verhaftet – dort, wo das FBI ihn seit langem vermutet

WASHINGTON ap/afp ■ Knapp sieben Jahre nach dem Bombenanschlag auf die Olympischen Spiele von Atlanta ist der mutmaßliche Attentäter festgenommen worden. Wie das US-Justizministerium mitteilte, ging Eric Rudolph der Polizei am Samstagmorgen in einem Bergdorf im Staat North Carolina ins Netz. Bei dem Anschlag auf den Olympia-Park in Atlanta am 27. Juli 1996 wurde eine Frau getötet, 111 weitere Menschen wurden verletzt.

Dem 36-jährigen Rudolph werden drei weitere Bombenanschläge zur Last gelegt, darunter einer auf einen Nachtklub für Homosexuelle ebenfalls in Atlanta und auf eine Abtreibungsklinik in Birmingham im Staat Alabama. Bei dem Anschlag auf die Klinik wurde ein Polizist getötet.

Eine Polizeistreife entdeckte Rudolph am frühen Samstagmorgen in der Ortschaft Murphy, als er einen Abfallcontainer hinter einem Supermarkt nach Essbarem durchstöberte.

Rudolph gilt als Anhänger einer Sekte mit rassistischen Thesen. Mit zahlreichen Hundertschaften hatte die US-Polizei in den vergangenen Jahren in den Wäldern und auf den weiten Feldern der Südstaaten nach Rudolph gesucht.

Das FBI vermutete ihn schon länger in den Hügeln von North Carolina, wo sich viele Rechtsextreme versteckt halten. Der Gelegenheitsschreiner wird der rassistisch-antisemitischen Sekte „Christliche Identität“ zugerechnet. An den Tatorten soll er Botschaften mit dem Hinweis „Armee Gottes“ hinterlassen haben.