Heiliger Krieg gegen Drogen

KABUL dpa ■ Kurz nach der Afghanistan-Konferenz in Berlin hat der afghanische Präsident Hamid Karsai seine Landsleute zum heiligen Krieg gegen das dramatisch wachsende Drogenproblem aufgerufen. „Es ist an der Zeit für uns, das Volk, die Älteren und die Gelehrten aufzufordern, ihren Dschihad gegen Opium aufzunehmen“, sagte Karsai gestern in Kabul. Anbau von Schlafmohn und Handel mit Drogen zerstörten das Land, während der Profit „an die ausländische Mafia“ gehe. Im Hinblick auf die Milizen und das Rohopium fügte Karsai hinzu: „Ich sehe außer unverantwortlichen bewaffneten Männern und dem Mohnanbau keine anderen Probleme in Afghanistan.“ Afghanistan ist inzwischen wieder zum weltgrößten Produzenten von Rohopium geworden, dem Grundstoff für Heroin. Die internationale Gemeinschaft hatte dem Land bei der Afghanistan-Konferenz in Berlin vergangene Woche 8,2 Milliarden Dollar Hilfe und mehr Truppen in Aussicht gestellt. Damit soll Afghanistan vor neuer Gewalt und weiterem Mohnanbau geschützt werden.