Anschlag auf jüdisches Museum vereitelt

Ungarische Polizei: Attentat war nicht gegen Israels Präsident gerichtet

BUDAPEST ap ■ Die ungarische Polizei hat während eines Besuchs des israelischen Präsidenten Mosche Katzav einen Anschlag auf das jüdische Museum in Budapest verhindert. Nach Polizeiangaben vom Dienstag wurde ein Ungar palästinensischer Herkunft festgenommen, der einen Bombenanschlag geplant haben soll. Zwei Syrer wurden zum Verhör in Gewahrsam genommen. Einen Zusammenhang zwischen dem offiziellen Besuch Katzavs und der geplanten Tat wies der ungarische Polizeichef Laszlo Salgo zurück.

Einen solchen Zusammenhang gebe es nicht, betonte Salgo. Auch Tibor Pal, Beamter des ungarischen Innenministeriums, erklärte, Katzavs Anwesenheit habe nichts mit der Polizeiaktion zu tun. Die Ermittlungen hätten keinen Hinweis auf das Datum eines geplanten Anschlags ergeben, sagte ein Polizeisprecher. In abgehörten Telefonaten habe der verdächtige Ungar Bekannte nach Sprengstoff gefragt, „um ein jüdisches Museum in die Luft zu sprengen“. Das einzige ständige jüdische Museum in Budapest ist das Holocaust-Gedenkzentrum, das Katzav im Rahmen seines Besuchs morgen einweihen will. Israelische Diplomaten hatten zuvor erklärt, drei Araber seien unter dem Verdacht festgenommen worden, einen Mordanschlag auf Katzav geplant zu haben.