„Tag der Abrechnung“ in Simbabwe

Opposition ruft für heute zum Massenprotest gegen die Regierung Mugabe auf

HARARE epd/ap ■ Am vierten Tag der Proteste in Simbabwe hat die Opposition für heute einen „Tag der Abrechnung“ mit der Regierung angekündigt. „Erhebt euch zu Millionen und zeigt öffentlich, dass ihr diese brutale Diktatur verachtet“, forderte die Oppositionspartei „Bewegung für demokratischen Wandel“ gestern in einer ganzseitigen Zeitungsanzeige. Seit Beginn der Proteste am Montag wurden Radioberichten zufolge mehr als 500 Demonstranten verhaftet und zahllose Oppositionsanhänger von Polizei und Armee zusammengeschlagen. Zwei Menschen kamen laut Opposition ums Leben. Präsident Robert Mugabe verteidigte den Einsatz der Polizei.

Die einwöchigen, von der Opposition ausgerufenen Demos sollen Mugabe zum Rücktritt zwingen. Geschäfte und Banken beteiligten sich an einem Streik und waren weitgehend geschlossen.

Simbabwe erlebt gegenwärtig die schwerste politische und wirtschaftliche Krise seit der Unabhängigkeit im Jahr 1980 und der gleichzeitigen Übernahme der Regierung durch Mugabe. Nach der Enteignung weißer Landbesitzer und einer umstrittenen Präsidentenwahl im vergangenen Jahr kamen Investitionen und Finanzhilfen aus dem Ausland zum Erliegen. Bei Nahrungsmitteln, Medikamenten und Benzin herrschen Engpässe.